Einleitung
„6666“, ausgesprochen Four Sixes, ist ein kommendes Spin-off der erfolgreichen Westernserie Yellowstone. Die Serie stammt aus der Feder von Taylor Sheridan, der bereits mit Produktionen wie 1883, 1923 und Mayor of Kingstown bewiesen hat, dass er das Genre des modernen Westerns beherrscht wie kaum ein anderer. Mit 6666 wagt Sheridan den Schritt, das Yellowstone-Universum geografisch und thematisch zu erweitern – weg von den kühlen Bergen Montanas, hin zur heißen, staubigen Weite von Texas.
Die Legende der Four Sixes Ranch
Im Zentrum der Serie steht die berühmte Four Sixes Ranch – eine der ältesten und größten Rinderfarmen der Vereinigten Staaten. Sie wurde im späten 19. Jahrhundert gegründet und ist ein Symbol für echten texanischen Cowboy-Geist. Diese Ranch ist kein fiktiver Ort, sondern existiert tatsächlich und steht bis heute für die Tradition, Härte und Selbstdisziplin, die das Leben in der Wildnis des Westens prägen.
Die Ranch umfasst ein riesiges Gebiet – so groß, dass man dort ganze Landkreise durchqueren kann, ohne das Gelände zu verlassen. Sie war und ist bekannt für ihre exzellente Vieh- und Pferdezucht. Hier werden die besten Quarter Horses gezüchtet, und viele legendäre Cowboys haben dort ihre Sporen verdient. In der Serie soll die Four Sixes Ranch nicht nur als Kulisse dienen, sondern als eigenständiger Charakter – ein Ort mit Seele, Geschichte und unzähligen Geschichten, die erzählt werden wollen.
Inhalt und thematische Schwerpunkte
Während 1883 und 1923 als Prequels von Yellowstone fungierten, spielt 6666 in der Gegenwart. Es handelt sich also nicht um eine historische Rückblende, sondern um eine Erweiterung der Hauptgeschichte in eine andere Region.
Die Handlung konzentriert sich auf das heutige Ranchleben in Texas – auf Menschen, die trotz moderner Technik noch nach alten Regeln leben. Auf einer Ranch, die schon existierte, als Comanchen über die Ebenen ritten, gelten bis heute dieselben Gesetze: das Gesetz der Natur, des Überlebens und des Respekts gegenüber Tier, Land und Tradition.
Die Serie soll zeigen, wie Cowboys und Rancharbeiter in einer Welt bestehen, die sich rasant verändert. Themen wie wirtschaftlicher Druck, Klimawandel, Landraub, Generationenkonflikte und der Verlust traditioneller Werte könnten eine zentrale Rolle spielen. Dabei soll 6666 jedoch nicht nostalgisch, sondern authentisch wirken – ein realistisches Porträt des modernen Westens, in dem alte Tugenden und neue Herausforderungen aufeinandertreffen.
Verbindung zu Yellowstone
Fans von Yellowstone kennen die Four Sixes Ranch bereits: In der vierten Staffel wurde der Charakter Jimmy Hurdstrom, gespielt von Jefferson White, dorthin geschickt, um dort zum echten Cowboy zu werden. Diese Szenen dienten damals bereits als Einführung in das neue Spin-off. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Jimmy eine wichtige Figur in 6666 bleiben wird, vielleicht sogar als eine Art Brücke zwischen den beiden Serien.
Die Verbindung zu den Duttons wird vermutlich lose bleiben – 6666 soll zwar im selben Universum spielen, aber eine eigenständige Geschichte erzählen, die sich inhaltlich abkoppelt. Damit folgt Sheridan einem ähnlichen Muster wie im Marvel- oder Star-Wars-Universum: eigenständige Geschichten mit gemeinsamer DNA.
Ton und Atmosphäre
Während Yellowstone oft das Drama einer mächtigen Familie inmitten politischer und wirtschaftlicher Intrigen zeigt, soll 6666 deutlich rauer und bodenständiger werden. Statt Luxus, Machtkämpfen und Intrigen wird hier der Schweiß, der Staub und das harte Leben auf einer echten Ranch im Vordergrund stehen.
Die Serie dürfte visuell ähnlich beeindruckend sein wie ihre Vorgänger: endlose Ebenen, glühende Sonnenuntergänge, wilde Pferde, und ein Soundtrack, der die Weite und Härte des Westens einfängt. 6666 will dabei weniger romantisieren, sondern zeigen, dass das Cowboy-Leben auch heute noch echte Opfer verlangt – körperlich, seelisch und moralisch.
Produktion und Entstehung
Taylor Sheridan ist nicht nur Autor und Produzent der Serie, sondern auch Miteigentümer der echten Four Sixes Ranch. Damit ist 6666 nicht einfach ein fiktionales Werk, sondern ein Herzensprojekt. Sheridan hat selbst jahrelange Erfahrung als Reiter und Rancher, was sich in der Detailtreue seiner Produktionen widerspiegelt.
Die Serie wurde bereits 2021 angekündigt, allerdings mehrfach verschoben. Grund dafür sind Sheridans hohe Arbeitsbelastung durch seine zahlreichen Projekte sowie logistische Herausforderungen bei den Dreharbeiten auf der echten Ranch. Ursprünglich war ein Start auf der Streamingplattform Paramount+ geplant, später wurde entschieden, die Serie zunächst im linearen Fernsehen (Paramount Network) zu zeigen und danach online verfügbar zu machen.
Noch gibt es keine offizielle Bestätigung des Casts oder des Starttermins, doch fest steht: 6666 ist in Entwicklung, und Sheridan hat mehrfach betont, dass er das Projekt nur dann veröffentlicht, wenn es seinen Ansprüchen genügt – ein Hinweis darauf, dass hier Qualität über Geschwindigkeit steht.
Figuren und mögliche Handlungsstränge
Auch wenn die Besetzung offiziell noch nicht bestätigt ist, wird allgemein erwartet, dass Jimmy Hurdstrom zurückkehrt. Möglicherweise werden auch neue Figuren eingeführt: Ranchmanager, erfahrene Cowboys, Tierärzte, junge Arbeiter, die sich beweisen müssen – Menschen, die durch Arbeit, Verlust und Loyalität definiert werden.
Ein denkbarer Handlungsstrang könnte den Kampf um den Fortbestand der Ranch zeigen: steigende Kosten, Wasserknappheit, Großkonzerne, die Land aufkaufen wollen – all das sind reale Probleme im texanischen Ranchgeschäft. Gleichzeitig könnte es auch um die Weitergabe von Wissen gehen: Wie bringt man einer neuen Generation bei, was es bedeutet, ein Cowboy zu sein, wenn die Welt sich immer weiter von diesen Werten entfernt?
Bedeutung für das Yellowstone-Universum
6666 ist mehr als nur ein weiteres Spin-off – es ist ein strategischer Schritt, um das Yellowstone-Universum geografisch und erzählerisch zu erweitern. Während 1883 die Ursprünge der Dutton-Familie erzählt und 1923 die Geschichte zwischen den Generationen füllt, öffnet 6666 die Tür in eine parallele Gegenwart, in der dieselben Themen – Ehre, Land, Familie, Überleben – in einem anderen kulturellen Kontext gespielt werden.
Dadurch entsteht ein erzählerisches Mosaik: Jede Serie beleuchtet einen anderen Aspekt des amerikanischen Westens, und 6666 könnte der realistischste und geerdetste Teil davon werden.
Fazit
Das Yellowstone-Spin-off 6666 verspricht, ein intensives, authentisches und tiefgründiges Western-Drama zu werden. Es rückt jene Menschen ins Zentrum, die den Mythos des Westens am Leben erhalten – nicht durch Macht und Geld, sondern durch harte Arbeit, Mut und Leidenschaft.
Taylor Sheridan hat bewiesen, dass er Geschichten erzählen kann, die sowohl episch als auch menschlich sind. Wenn ihm dasselbe mit 6666 gelingt, könnte die Serie zu einem weiteren Meilenstein im modernen Western-Fernsehen werden. Sie steht für die Fortsetzung einer Erzähltradition, die zeigt: Der Westen lebt – nur seine Form hat sich verändert.

